Abstract zur Arbeit von Saida Ressel


Abstract zur Arbeit von Saida Ressel

Die Diplomarbeit hat das Ziel, die Rolle von Gewerkschaften und Frauenbewegungen in Spanien in Bezug auf die Rechte von migrantische Arbeiterinnen im Bereich der Care-Arbeit zu bestimmen. In Bezug auf Verhandlungen zur Verbesserung der Arbeitsrechte von Care-Arbeiterinnen 2011 wird untersucht, ob spanische Gewerkschaften sowie Organisationen von Frauenbewegungen Forderungen von Selbstorganisierungen in ihre Vertretungspolitik aufnehmen und welche Konflikte sich dabei ergeben. Dabei wird zunächst der zugrundeliegende theoretische Zugang ist der Ansatz der Intersektionalität reflektiert sowie der gesellschaftlichen Kontext in Spanien unter besonderer Berücksichtigung der Frauen- und Arbeiterbewegung und des soziostrukturellen Kontextes untersucht. Mit Hilfe von Zeitungsanalysen werden die aktuellen rechtlichen Verhandlungen in die langjährigen Diskussionen eingebettet, um dann auf der Basis von Interviews mit ExpertInnen und Bewegungsaktiven (Frauenbewegungen, Gewerkschaften, Selbstorganisierungen) die jüngsten Verhandlungen zu untersuchen.

 

Besonders relevant ist der Konflikt, dass die ökonomischen Interessen der Care-Arbeiterinnen denen von Doppelverdienerpaaren, die Care-Arbeiterinnen einstellen gegenüber stehen. So wird in den Interviews deutlich Gewerkschaften, dass beide Parteien ArbeiterInnen sind, für die sie institutionell zuständig sind und das Klientel der Care-ArbeitgeberInnen dabei teilweise priorisiert wird. Ähnlich verhält es sich mit den Frauenbewegungen, wobei vor allem die institutionalisierten Frauenbewegungen Interessen von erwerbsarbeiten Frauen verteidigen möchten, die von den schlechten Arbeitsverhältnissen der migrantischen Care-Arbeiterinnen profitiert.

 

Die Untersuchung macht jedoch auch Unterschiede innerhalb der Frauenbewegungen und Gewerkschaften deutlich. So zeigen die weniger institutionalisierten Frauenbewegungen und die Gewerkschaft CGT, dass eine politische Solidarität möglich ist, indem sie sich nicht auf eine privilegierte Position (aufgrund von Geschlecht, Klasse, Nationalität oder Ethnizität) berufen, sondern diesen die Grundlage entziehen und eine reale Gleichheit von Mindestrechten aller ArbeiterInnen fordern.