Monatliche Archive: November 2013


LGBTI-Referat in Berlin soll Miete zahlen: offener Brief

Das Referat für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter, kurz LGBTI-Referat an der Humboldt-Universität zu Berlin soll Raummiete zahlen, weil u.a. „am hochschulpolitischen Gehalt“ der dort organisaierten Veranstaltungen gezweifelt wird. Hier gibt es den offenen Brief an die Beauftragte für Beschwerden nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG).


Queerulant_in
Queere Politiken und Praxen, unbezahlbar und kostenlos

Erschienen: 4/2013

folgende Artikel enthalten:

  • LGBT*IQ und Asyl: „Nach Einschätzung des BAMF wird im Asylverfahren eine begründete Furcht vor Verfolgung wegen der sexuellen Orientierung eher selten vorgetragen und glaubhaft gemacht.“
  • Xie*: Pronomen ohne Geschlecht.
  • Bifeindlichkeit: Unsichtbarkeit von Bisexualität und Stereotype gegenüber Bisexuellen.
  • Die Thematisierung von Trans* in der sexualpädagogischen Bildungsarbeit
  • Fremde Federn. Dragqueens auf dem CSD – was machen die da eigentlich?
  • Schwules koreanisches Kino: Miracle on Jongno Street.
  • Interview zum Thema Blutspende. “AIDS ist keine ehrenrührige Krankheit.” Mario Ferranti von der AIDS-Hilfe Marburg e.V. im Gespräch.

Karriere »Grundschulleitung«
Über den Einfluss des Geschlechts beim beruflichen Aufstieg ins Schulleitungsamt

(Wiebke Bobeth-Neumann)

»Meinst du, ich pack das?« In der Schulform
Grundschule ist das quantitative Ungleichgewicht zwischen Lehrerinnen
und Lehrern besonders eklatant. Wenngleich ein deutlicher Aufwärtstrend von Frauen in der Schulleitung zu verzeichnen ist, wird mehr als ein Drittel der Schulleitungspositionen an Grundschulen von Männern bekleidet – und das bei einem Gesamtanteil der Männer am Kollegium von nur ca. 12 Prozent.
Diese Studie untersucht den Aufstiegsweg von Grundschullehrkräften ins Schulleitungsamt und liefert Erklärungen für unterschiedliche Karrieremuster. Zudem stellt Wiebke Bobeth-Neumann die Frage ins Zentrum, ob und in welcher Form Geschlecht als Strukturkategorie auf diesen beruflichen Aufstieg Einfluss nimmt.


Kollektivität nach der Subjektkritik
Geschlechtertheoretische Positionierungen

(Gabriele Jähnert, Karin Aleksander, Marianne Kriszio)

Formen von Kollektivität prägen nahezu alle Lebensbereiche und gesellschaftlichen Zusammenhänge. Sie sind Grundlage der vielfältigen Varianten von Politik und sie ergeben sich in Arbeitsverhältnissen. Kollektivität wird zum begrifflichen Dreh- und Angelpunkt, wenn man maßgeblichen Strömungen feministischer Theoriebildung folgt, die nicht von einem souveränen, isolierten Subjekt ausgehen.
Dieser Band fragt danach, wie sich Gemeinschaften denken lassen und wie Kollektivität vorgestellt werden kann, wenn die scheinbar zentrale Kategorie zur Vergemeinschaftung, die Kategorie der »Identität«, zum kritischen Projekt geworden ist.


Geschlecht und Geschichte in populären Medien

(Elisabeth Cheauré, Sylvia Paletschek, Nina Reusch)

Wie werden Geschlecht und Geschlechterverhältnisse über populäre Präsentationen von Geschichte konstruiert? Welche Chancen und Beschränkungen bieten populäre Geschichtsformate in der Verhandlung von Geschlecht und in der Darstellung von Frauen- und Geschlechtergeschichte?
Die Beiträge des Bandes diskutieren diese Fragen aus interdisziplinärer Perspektive. Untersucht werden populäre Darstellungen von Frauen- und Geschlechtergeschichte in faktualen und fiktionalen Formaten vom 19. Jahrhundert bis heute: in performativen, bildlichen, audiovisuellen sowie Printmedien, in Schulbüchern, historischen Romanen und Comics bis hin zu Werbefilmen, Fernsehserien, Re-enactments oder Heavy Metal. Die dabei behandelten historischen Referenzräume spannen sich von der Antike bis zur Gegenwart.


»When we were gender…« – Geschlechter erinnern und vergessen
Analysen von Geschlecht und Gedächtnis in den Gender Studies, Queer-Theorien und feministischen Politiken

(Jacob Guggenheimer, Utta Isop, Doris Leibetseder, Kirstin Mertlitsch)

Wie sich jener Menschen erinnern, die in einer hegemonialen Kultur unerwähnt bleiben? Das Verhältnis von Politik, Geschlecht und Gedächtnis ist eines der großen Problemstellungen der Gender Studies. Wie sehen die vergeschlechtlichten Kodierungen, Metaphern und Allegorien des Gedächtnisses aus? Welche Bedeutung kommt dabei der Materialität der Körper zu? Wie greifen performative Prozesse in Empfindungen ein?
In den Beiträgen dieses Bandes treffen Ansätze queer-feministischer Geschichtsschreibungen und biographische Erzählungen auf programmatische Untersuchungen der Verstrickungen von Geschlecht, Erinnerung und Geschichte.


Ausgänge aus der »Frauen-Falle«?
Die Un-Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Bild-Text-Diskurs

(Florian Kreutzer)

Wohin führen uns die Ausgänge aus der »Frauen-Falle«? Wie gestaltet die Wechselwirkung von Bildern und Texten, Metaphern und Argumenten den Kampf um Images im Diskurs zur (Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Florian Kreutzer zeigt anhand von detaillierten Fallstudien und systematischen Analysen: Während die »Frauen-Falle« die Hintergrundmetapher der Un-Vereinbarkeit bildet, dient der liminale Doppelkörper der berufstätigen Frau und Mutter als imagebildende Ikone der Vereinbarkeit.
Im theoretischen Bezugsrahmen dieser Diskursanalyse entwirft er eine dialektische Phänomenologie der medialen Imagebildung, die sich an Theodor W. Adornos negativer Dialektik, an der Metaphorologie von Hans Blumenberg und der Medientheorie von Niklas Luhmann orientiert.